Taiji 太极

Vor über 2.500 Jahren schrieb Laotse die 81 Aphorismen des ‚Tao te king‘.

Im ersten Kapitel sagt er:

„Der SINN der sich aussprechen läßt,
ist nicht der ewige SINN.
Der Name, der sich nennen läßt,
ist nicht der ewige Name.
‚Nichtsein‘ nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
‚Sein‘ nenne ich die Mutter der Einzelwesen.“
(Übersetzung von Richard Wilhelm, 1910)

In der chinesischen Literatur wird erläutert

  • das Namenlose, das ist, unendlich; der Name, der ist, Taiji
  • Taiji ist die Energie des Chaos, in dem Himmel und Erde noch nicht getrennt waren, und ist die Mutter aller Dinge
  • Wuji ist der statische Zustand bevor Leben ensteht, Taiji ist der dynamische Zustand beim Enstehen des Lebens

Im von Kungtse (Konfuzius) überlieferten ‚Buch der Wandlungen‘
hat Taiji die zwei elementaren Prinzipien Yin und Yang hervorgebracht,
aus denen die vier zeichenhaften Symbole entstanden,
die dem Bagua (die acht Trigramme) Gestalt gaben.

Taiji ist ein endlos fließender Zustand des Lebens. Es zeigt das fundamentale Prinzip biologischer Prozesse und Entwicklungen;
im Gegensatz den Ausgleich suchen, gegenseitige Förderung erlangen, Toleranz und Auflösung vieler Widersprüche, schlussendlich statt Gegensätzlichkeit zu einer vielfältigen Harmonie und Einigkeit führend.

Taijiquan 太极拳

Taijiquan ist eine Kampfkunst der Philosophie des Taiji folgend
und eine traditionelle Art zur Erhaltung der Gesundheit.
Es kann nicht nur die körperliche Verfassung stärken, Krankheiten vorbeugen und behandeln, sondern auch lehren sich selbst zu verteidigen
und seinen Charakter zu kultivieren.

Taijiquan behandelt, das Konzept von Yin und Yang anwendend, Paare des Gegensatzes, wie innen und außen, öffnen und schließen,
Angriff und Verteidigung, Theorie und Praxis, Schnelligkeit und Langsamkeit, und andere.

Das Prinzip der Bewegungen im Taijiquan bringt das Prinzip des Wechsels zwischen Yin und Yang zur Geltung, welches statt einem Gegensatz zwischen den beiden der Idee von Harmonie, Toleranz und Akzeptanz, als auch der Idee, dass Yin und Yang sich in das jeweils andere wandeln können, folgt.

Im Taijiquan werden bei Verteidigung und Selbst-Verteidigung die Ideen des „Weichheit mit Festigkeit“ als auch des „das Nachgiebige besiegt das Unnachgiebige“ angewandt.

Zudem sind im Taijiquan wesentliche Grundsätze der Chinesischen Philosophie enthalten, wie dem Weg der Natur zu folgen, der Mensch als integraler Bestandteil der Natur, die Verbindung zwischen Himmel und Mensch, die Gesamtheit von Körper und Geist und die Harmonie von Yin und Yang.

Als ein physischer Ausdruck der traditionellen Chinesischen Kultur, ist Taijiquan eine einzigartige Faust-Philosophie in der Welt.

Die Intention liegt im Taiji, und die Form ist die Faust (quan).
Folglich, es verdient den Namen Taijiquan.

Stile

Auch wenn die Prinzipien im Taijiquan immer dieselben sind, haben sich über die Jahrhunderte viele verschiedene Stilarten entwickelt, die in vielen verschiedenen Schulen gelehrt werden.

Davon wurden acht große Familienstile als die Hauptschulen benannt

Quelle: „Report on World Taijiquan Development (No. 1), Beijing 2021″
Übersetzung: Martin Fürst, 2024/09

Acht Trigramme